Symptome von Stress
- Gesundheitliche Beschwerden, die das allgemeine Wohlbefinden einschränken jedoch in medizinischen Untersuchungen oft ohne Befund bleiben – Befund passt nicht zum Befinden
- Chronische Stresszustände mit mannigfaltigen Folgen
- Gereiztheit | Stimmungsschwankungen | Innere Unruhe | Gefühllosigkeit
- Antriebslosigkeit | mangelnde Lebensfreude
- Energiemangel | Erschöpfungszustände | Kraftlosigkeit | Konzentrationsstörungen
- Chronisches Müdigkeitssyndrom
- Ängste | Gedankenkarussell
- Depressive Zustände
- Schlaflosigkeit
- Mangel an Selbst-Wert-Gefühl
- Das Gefühl sich mit gewissen Themen „im Kreis zu drehen“ / „auf der Stelle zu treten“
Was haben all diese Beschwerden gemeinsam?
Den oben genannten Beschwerdebildern liegt eine gemeinsame Tatsache zugrunde: Sie alle sind direkt oder indirekt Folgen einer chronischen Stresseinwirkung. Die Auslöser und Hintergründe dieser Stressoren können sehr unterschiedlich und sehr individuell sein und sowohl durch äußere Reize wie auch durch innere Faktoren bestimmt werden.
Warum sind wir eigentlich gestresst?
Stress im Allgemeinen ist zunächst einmal eine natürliche Anpassungsreaktion des Körpers auf innere und äußere Reize, Belastungen oder Herausforderungen. Je nachdem, welche Ressourcen und Bewältigungsstrategien uns zur Verfügung stehen, sind wir entweder in der Lage die entsprechende Situation zu bewältigen, oder wir fühlen uns zunehmend überfordert und geraten unter Druck. Bleibt dieser Zustand langfristig aufrechterhalten, kann das weitreichende Folgen für Körper, Geist und Gesundheit haben.
Ist Stress immer negativ?
Wie immer lautet auch hier die Antwort: Nein, die Dosis macht das Gift. Wir alle haben auch schon einmal die antreibenden Effekte des positiven Eustresses erlebt, die uns konzentrierter, fokussierter und leistungsfähiger machen, wenn wir zum Beispiel an einem Wettkampf teilnehmen oder einen Vortrag vorbereiten. Erst, wenn gewisse Anforderungen unsere Möglichkeiten übersteigen, selbst wenn wir dies nur denken, entsteht Negativstress (Distress). Auf Gefühle der inneren Unruhe, Angst und Überforderung folgen nicht selten Schlafstörungen, Gereiztheit, Verzweiflung und die Flucht in Vermeidungsstrategien. Bleiben wir längerfristig diesem Zustand ausgesetzt, kann das zu verschiedenen körperlichen und seelischen Beschwerden, bis hin zu Erkrankungen beitragen.
Innere vs. Äußere Stressoren
Stressoren sind die inneren und äußeren Faktoren und Bedingungen, die uns Stress empfinden lassen, indem sie Körper und Geist belasten.
Äußere Stressoren sind externe Faktoren, die von außen auf uns einwirken. Dazu gehören beispielsweise berufliche Herausforderungen, finanzielle Probleme, zwischenmenschliche Konflikte, Zeitdruck und Umweltbelastungen. Sie sind oft leicht zu identifizieren, da sie zeitnah spürbar werden.
Innere Stressoren hingegen sind interne Faktoren, die aus unseren Gedanken, Gefühlen oder körperlichen Empfindungen generiert werden. Dazu gehören beispielsweise negative Selbstgespräche und Denkmuster, Perfektionismus, Ängste, Schuldgefühle, ungelöste Konflikte und Traumata oder mangelndes Selbstwertgefühl. Diese inneren Stressoren sind oft weniger eindeutig zu identifizieren, weil sie meist aus unbewussten Prozessen und Automatismen hervorgehen.
Wie wirkt sich langanhaltender Stress aus?
Wenn Stress über einen längeren Zeitraum anhält und wir uns überfordert fühlen, kann es passieren, dass der Körper in einem ständigen Zustand der Alarmbereitschaft hängenbleibt. Dabei werden dauerhaft Stresshormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet, die über den Blutkreislauf alle Organe im Körper erreichen.
Diese haben vor allem die Aufgabe Energie für Gehirn und Muskulatur bereit zu stellen und den Herzschlag zu beschleunigen, wodurch unsere Konzentration und Reaktionsfähigkeit gesteigert werden. Chronischer Stress sorgt allerdings für einen langfristig erhöhten Stresshormonspiegel und es kommt zu einer Art Abnutzung im Stresssystem, da vor allem die Nebennierenrinden dauerhaft Adrenalin ausschütten müssen, das häufig nicht ausreichend abgebaut werden kann.
Wie reagiert mein Körper auf chronischen Stress?
Befindet sich unser Körper nun dauerhaft in einer gewissen Alarmbereitschaft und schüttet die dazugehörigen Stresshormone aus, kann das zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen und wir fühlen uns irgendwann völlig erschöpft. Häufig sind zunächst Verspannungen, Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen (vor allem Bluthochdruck) und psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände. Aber auch das Immunsystem kann darunter leiden und eine erhöhte Infektanfälligkeit und Allergiebereitschaft zeigen.
Daneben können auch das Gedächtnis und die kognitiven Funktionen beeinträchtigt werden und es kann zu Gefühlsschwankungen kommen. Die Reizschwelle sinkt und wir sind leichter erregbar, was unter Umständen dann Menschen in unserem Umfeld abbekommen, die meist nichts dafürkönnen. So hat Langzeitstress auch weitreichende Folgen für unser Privatleben.
Wie unser Denken und Fühlen unser Stressempfinden steuert?
Stressauslösende Faktoren sind oft sehr individuell und können sich im Laufe der Zeit verändern. Auch die Fähigkeit, mit Stress umzugehen, hängt von vielen Faktoren ab, z. B. von unseren Bewältigungsstrategien, von der persönlichen Resilienz aber auch von dem sozialen Umfeld.
Nun ist es vor allem im Hinblick auf innere Stressauslöser nicht immer leicht diese zu identifizieren, da es sich häufig um erlernte Denk-, Reaktions- und Verhaltensweisen oder Traumata handelt, die massiv durch unsere frühkindlichen Prägungen, unsere unterbewussten Glaubenssätze und unsere Erfahrungen geprägt sind. Diese bestimmen, warum wir wie auf was reagieren und warum Stressauslöser so individuell sind.
Zu jeder Situation, die wir einmal erlebt haben, nimmt unser Gehirn eine Bewertung vor, wobei vor allem die emotionale Bewertung eine besondere Rolle spielt. Unter diesen Emotionen werden unsere Erfahrungen nämlich abgespeichert, was erklärt, warum aktuelle Lebenssituationen jederzeit in der Lage sind alten Seelenschmerz zu triggern, wenn sie ein ähnliches emotionales Muster in uns erzeugen. Dieser Prozess läuft meist im Unterbewusstsein ab, wo überwältigende Erfahrungen nun einmal hin verschoben werden.
Um die negativen Auswirkungen von Stress zu minimieren, ist es wichtig, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Dazu gehören regelmäßige körperliche Aktivität, ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und Flüssigkeitszufuhr, Entspannungstechniken wie Meditation und Atemübungen, sowie ein stabiles soziales Umfeld.